Um die Jahrhundertwende fand die von Dr. Schreber geborene Idee des sogenannten „Schrebergartens“ auch in Hannover seine ersten Anhänger. In der Leineniederung, auf „Biermanns Eselswiese“, hatten sich im Jahre 1905 Kleingärtner der Kolonie ,,Transvaal“ ihre ersten Kleingärten angelegt. Der Bau des Leinekanals zwang sie dann zur Aufgabe dieser Gärten.
Ein von der Stadt Hannover im Jahre 1912 für die Parzellierung von Kleingärten erworbenes Gelände zwischen dem Berggarten und der Schaumburgstraße, auf dem sich ein großes Maiblumenfeld der Firma Fiedler und des Gartenbaubetriebes Markgraf befand, wurde ihnen neu zugeteilt. Unmittelbar am Berggarten, in unserem heutigen Palmenweg, wurden die ersten Gärten vergeben.
Nach Verpachtung aller Parzellen wurden auf dem städtischen, teils privatem Gelände sowie auf dem Grabeland zwischen der Haltenhoffstraße und dem Bahnkörper zusätzlich Gärten eingerichtet. Die Kleingärten auf dem Gelände zwischen dem Berggarten und der Schaumburgstraße schlössen sich zu der Laubenkolonie „Berggarten“ zusammen. Später wurden auch die Gärten der Haltenhoffstraße einbezogen.
Gründung unseres Vereins
Die inzwischen angewachsene Zahl der Kleingärtner Hannovers gründeten einen Verein „Laubenkolonie Hannover u. Umgebung“, dem auch einige Kleingärtner aus Herrenhausen angehörten. Ein im Jahre 1924 unternommener Versuch der Kolonie „Berggarten“, einen eigenen Verein zu gründen, scheiterte. Das Vereinsgericht lehnte die Eintragung in das Register wegen zu geringer Mitgliederzahl ab. Gleiche Bestrebungen der Nachbarkolonie „Gut Gedeih“ und „Dauberts Ruh“ scheiterten aus denselben Gründen.
So kam es am 1. 3. 1925 zum Zusammenschluß dieser 3 Kolonien zu dem Verein:
•Laubenkolonie Berggarten e.V.
•der unter Nr. 765 beim Amtsgericht Hannover registriert wurde.
Der heutige Vereinsname erscheint in unseren Akten erstmals in einem Beschluß des Amtsgerichts Hannover vom 18. 5. 1934. Frühere gerichtliche Eintragungen konnten nicht ermittelt werden, da die betreffenden Gerichtsakten durch die Kriegswirren vernichtet wurden.
Laut Beschluß der Mitgliederversammlung vom 28. 1. 1935 wurde der Verein aufgelöst. Die Wiedereintragung in das Vereinsregister unter gleichzeitiger Benennung der einzelnen Kolonien erfolgte im Jahre 1939.
Die Kolonien
BERGGARTEN l
Diese Kolonie besteht in der jetzigen Form seit 1956 und hat ihren Ursprung aus der im Jahre 1912 gegründeten Laubenkolonie „Berggarten“. Die bis 1956 dazugehörenden Gärten der Bahnseite der Haltenhoffstraße wurden eine selbständige Kolonie mit der Bezeichnung „Berggarten II“.
Die Gärten der Kolonie „Berggarten l“ erstreckten sich vom Berggarten bis zur Schaumburgstraße und von der Berggartenstraße bis zur Haltenhoffstraße. Heutige Anzahl der Gärten: 171
BERGGARTEN II
Neugründung im Jahre 1956 durch Abtrennung von der bis dahin bestehenden Kolonie Berggarten. Sie liegt an der Haltenhoffstraße (Bahnseite) zwischen Schaumburgstraße und Burgweg. Zahl der Gärten: 82.
GUT GEDEIH
In dieser Kolonie begann das Kleingärtnerleben bereits im Jahre 1909. Die Gärten befinden sich an der Haltenhoffstraße (Bahnseite) zwischen Burgweg und Volksschule Haltenhoffstraße. Zahl der Gärten: 48.
DAUBERTS RUH
Sie wurde im Jahre 1900 als älteste der 5 Kolonien von dem Steinmetzmeister Duenbostel gegründet und erstreckte sich längs der Haltenhoffstraße vom Berggarten bis zur Landesfrauenklinik. Seit 1954 ist sie dem Wohnungsbau zum Opfer gefallen und besteht heute nicht mehr. Zahl der Gärten im Jahre 1954: 49.